Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte man herausnehmbare Deckel. Bei schlechtem Wetter waren die dann eingesetzt, sonst gestaut. Auf der Constitution waren die sehr lange - bis über den Krieg 1812-1815 - noch so und wurden erst später durch die nur scheinbar typischen, klappbaren ersetzt. Nur die aller Vordersten hatten da schon fest mit Scharnieren angeschlagene Deckel, wohl wegen der Wellen am Bug.
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Marcus ...................................................................................................................................................................................................... Success is the ability to go from failure to failure without losing your enthusiasm W. Churchill
@Marcus.K. Danke Dir Marcus. Die Erklärung passt für mich und ist nachvollziehbar. Sicher gab es damals schon Sparmaßnahmen und die Crusier Class wurde bekanntlich in großer Stückzahl gebaut, da ergeben sich dann Kostenvorteile.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Kostenvorteile? Du meinst, weil die Scharniere gespart wurden? Vermutlich lag der Vorteil eher an anderer Stelle. Die relativ leichten Deckel der kleineren Schiffe waren bei Gefecht eine Gefahr für die Crew... und dabei doch so leicht wegzustauen. So war weniger Holz im Gefecht, das zu gefährlichen Splitter hätte führen können. Und die Pforten waren doch schon so weit über der Wasseroberfläche, dass sie nur bei sehr schlechten Wetter und Seen gebraucht wurden ..
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Kosten denke ich waren hier nach meiner Meinung eher Nebensache. Auch das Wasser draußen zu halten war zwar gut aber nicht das Problem. Ich erinnere an die Tagebücher des Graham Moore, bei dem als Fregattenkapitän der Zimmermann nach übergekommener schwerer See panikhaft die Pforten raushauen musste, damit das Wasser abfließen konnte ehe das Schiff kentert ...
Moin, nach langer Zeit, fast ein halbes Jahr mal wieder ein Update von der Snake.
Kupferung des Rumpfs
Warum wird das Unterwasserschiff mit Kupferplatten versehen ?
Besonders schädlich ist unerwünschte Ansiedlung von Organismen (Fouling) an technischen Oberflächen bei hölzernen Seeschiffen im Unterwasserbereich, wie sie bis ins 20. Jahrhundert benutzt wurden. Auf den Holzplanken lagerte sich besonders viel ab. Durch den Bewuchs nimmt das Schiff an Gewicht zu, und er erhöht zugleich den Strömungswiderstand, was zu langsamerer Fahrt führen kann. Seit der Antike, so zum Beispiel im römischen Reich, bedeckte man den Unterwasserbereich der Schiffe mit Bleiplatten, um das Fouling zu behindern. Blei ist weich genug, um es auf holzigen Untergrund hämmern zu können. Diese Technik wurde bei den Nemi-Schiffen dokumentiert. Man begann im 18. Jahrhundert vermehrt, die Schiffe mit Kupferplatten zu bedecken. Dies schützte auch vor dem Schiffsbohrwurm Teredo navalis, einer holzbohrenden Muschelart. Quelle: Wikipedia
Vorbereitung für die Kupferung am Modell HMS Snake
Da ich noch nie ein Modell mit einer Kupferbeplankung gebaut hatte, musste ich mich erstmal in das Thema einlesen. Als bestes Kompendium kann ich die Phantom Bauanleitung hier im Forum empfehlen, hier ist alles zusammen gefasst und die notwendigen Techniken besprochen. In der Bauanleitung von Robert ist ein Link zu einem Beitrag der Minisail.CH welcher ebenfalls sehr interessant ist und auch Tipps für die Alterung gibt. Es gibt sicher noch viele andere Quellen zum Thema aber das o.g. hat mir am meisten geholfen. Hierzu mein Dank an Robert @Tarjack
Meine gesammelten praktischen Erfahrungen und Anwendungstipps
Aus meiner Erfahrung möchte ich dazu folgendes ergänzen. Als ich 20% des Rumpfes mit Kupferplatten beplankt hatte stellte ich Berg-und-Tal Linien der Kupferplatten fest und keine schöne gerade oder geschwungene Linie died er Rumpfkontur folgt. Alle Versuche es zu korrigieren machten es schlimmer aber nicht besser. Ihr wisst was nun folgt. Ja, ich habe alle Platten vom Rumpf gelöst, vom Klebstoff befreit und gerichtet und nochmal begonnen. Daher auch meine längere Pause da ich das Ganze erstmal aus meiner Sicht in eine dunkle Decke verband hatte. Beim zweiten Versuch habe ich nun mit Hilfe der Straklatte mir Hilfslinien über die ersten 3-4 Plattenreihen angezeichnet um eine Basis zu haben der dann die weiteren Reihen folgen konnten.
In der Bauanleitung der Phantom wird empfohlen den Rumpf mit Alkohol zu reinigen und dann nicht mehr zu berühren um fettfreie Flächen für die Verklebung zu haben. Ich weiß nicht wie anderes das schaffen. Ich habe meine Händen und zu gehörige Finger immer und überall am Rumpf um zu fixieren, korrigieren, etc…. Also bin ich dazu übergegangenen immer nur die Fläche mit Alkohol zu reinigen die ich nun gerade verlegen-verkleben will.
Stück für Stück. Ich habe immer nur 5-7 Platten auf einmal verlegt um mit der gereinigten Fläche und den Abbindezeiten vom Kontakt-Kleber keine Probleme zu bekommen. Außerdem konnte man so mit einem kleinen Kantholz noch die Ausrichtung der einzelnen Platten korrigieren bevor diese mit dem Kantholz als Zwischenlage mittels kleinen Hammer angedrückt-geschlagen wurden. Ein zarter Hammerschlag drückt die beiden Klebekontaktflächen besser zusammen als der dicke Daumen eines 100 kg Menschen - siehe auch unter Impuls im alten Physik-Buch.
Bei der Verklebung empfehle ich nicht zu großzügig zu sein, weil die Überreste wieder mit Nitroverdünnung und MS-Büste im Dremel beseitigt werden muss. Die Lösungsmittel können einen ganz schön benebeln - also sehr gut lüften. Die durch die rotierende MS-Büste wegfliegenden Teilchen verteilen sich in der Werkstatt und das meiste findet man an den getragenen Klamotten wieder - sagte die Leitung der Waschküche- also nur dort Kleber auftragen wo dieser zur Klebung benötigt wird.
Einen Vorrat an Kupferplatten habe ich ein kleines Schraubglas getan und mit Alkohol aufgefüllt, dann die o.g. 5-7 Platten rausgeholt, getrocknet und mit Kontaktkleber bestrichen.
Mit einem Kantholz aus Zedernholz (..findet man in Zigarrenkisten) habe ich z.T. auch während und nach dem Trocknen minimal die Platten mit ganz leichten Hammerschlägen noch leicht in der Position verändert falls die Fluchtung der Linie nicht passte. Ich weiß ! -Kontaktklebung soll man nachträglich nicht verändern, doch man muss sich manchmal zu helfen wissen.
An der Wasserlinie hatte ich am Unterwasserschiff einen Streifen von 1 cm mit Kupferfarbe aufgebracht um zum einen eine Hilfsline für das Ende der Kupferung zu haben und um kleine Stellen an der Abschlußreihe zu kaschieren.
Die Orientierung der Abschlussreihe ist bei meinem Modell die Wasserlinie und nicht die Kupferbeplankung. Dies habe ich bei vielen Modellen so gesehen und hoffe nun das es auch historisch nicht falsch ist. Ein zweites Mal reiße ich den Kupferplatte nicht runter -hoffentlich.
Das Ruderblatt habe ich in der gleichen Logik wie den Rumpf beplant, von unten nach oben und von hinten nach vorne. Also immer daran denken wie ist der Wasser-widerstand der Kupferplatten beim Original am Kleinsten Fotos
Anbei einige Fotos von den genutzten Werkzeugen, Baufortschritt und dem Ergebnis.
IMG_1452.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) das halbe Unterwasser ist geschafft - Bergfest !
IMG_1453.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) die verwendeten Werkzeuge und Hilfsmittel
IMG_1455.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) die vielen kleinen Kupferplatten die mich so viel Zeit gekostet haben
IMG_1457.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Richtehn der Platten nach dem Zurechtschneiden auf der Glasplatte mittels Rundmaterial
IMG_1486.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Fertig - der gekupfterte Rumpf auf dem Montagebrett. Die sternförmige Eieruhrfixierung ist eine Löthilfe für ein Relingsteil meines Schnellboot-Modells S100
Es folgt das Ergebnis: das fertig gekupferte Unterwasserschiff und das Ruderblatt
IMG_1504.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1505.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1506.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1507.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
nächster Arbeitsschritt: Ruderblatt und seine Beschläge
Gruß Kay
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Der Bau ist mal wieder unterbrochen, da ein RC-Modell sich dazwischen geschoben hat. Schon das Zweite. Aber das meine Projekte auch mal länger dauern, das kennt Ihr ja von mir.
Gruß Kay
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