Als nächstes ging es natürlicherweise den Jungfern an den Kragen :-)
Vor dem beginn noch sicherheitshalber die Mars angehoben und geschaut, ob auch alle Wanten sauber der Reihenfolge nach liegen. Und tatsächlich gab es steuerbords im Bereich des Soldatengatts zwei Paare, die über Kreuz lagen.
Dann wurden die Wanten unten ihren Juffern zugeordnet. Gott segne den Erfinder der Haarklämmerchen!
Zum Vorstraffen gibt es fast nichts besseres als Holzwäscheklammern in Verbindung mit Schwerkraft.
Dann kam eine grobe Einbindung auf beiden Seiten, um einen gleichmäßigen Zug auf beiden Seiten zu bekommen. Da ich den Mast seinerzeit gut mit einem Holzstab ausgesteift hatte, war keine Bewegung in irgendeine Richtung festzustellen. Sieht noch wild aus, aber tut seinen Zweck.
Dann ging es um die Wurst. Zum weiteren Stabilisieren hab ich die obere Schwichtungslatte eingezogen. Damit die Wanten noch arbeiten können sind nur die äußeren Wanten befestigt. Dennoch steift dies die ganze Konstruktion dadurch bereits schon gut aus. Diese Wurst ist auf der ganzen Länge gekleidet, im Original ein Tau etwas dünner als die Want, ich habe aus Stabilitätsgründen einen 0,5 mm Messingdraht gewählt.
Die offizielle Berechnung ist etwas anders aufgebaut, aber analog dazu ergibt folgende Maßnahme die gleichen Werte: Distanz Oberkante Saling bis Unterkante Eselshaupt ...
... ist die gleiche wie Oberkante Saling bis Wurst.
Die Wurst/Schwichtungslatte/Spreizlatte am Platz und meine Ponalummantelung wurde auch noch auf die richtige Länge gebracht.
Im Nachgang werde ich die Kleidung auch unterhalb der Wurst gleichmäßig wenige Millimeter fortsetzen und auch mit schwarzer Farbe für eine einheitliche Erscheinung sorgen.
Somit konnte ich auch anfangen, die Juffern aufzuräumen. Vier Bindselungen für die Juffer in der Want, und Überkreuzung des Juffernreeps auf der Rückseite der Juffer und nach einigen Wicklungen seitlich angebunden.
Und weiter geht´s dann beim fröhlichen Jufferbinden :-)
Noch ein Hinweis, der evtl. noch berücksichtigt werden kann wenn du es willst:
Das vorderste Geschütz auf der Back steht im ca. 60° Winkel nach vorne, also als Jagd-/Annäherungsgeschütz und nicht als 90° Breitseitengeschütz.
Dazu müsste nur auf der Innenseite der Durchlass schräg angeschliffen werden. Dann kommt das Geschütz auch mit den auf dem Deck befestigten Kranbalken klar.
Ist auch ein kleiner Fehler im 1:10 Modell im Museum, da muss dieses Geschütz wegen des falschen Winkels auf dem Kranbalken stehen ...
Danke für eure Feedbacks! Tatsächlich hatte ich schon einige Versuche mit richtigen Kleidungen gemacht, war aber mit den Resultaten in der Menge und vor allen im damit verbundenen Aufwand nicht zufrieden. Bei den dickeren Tauen ging es noch ganz gut an, aber je dünner sie wurden und je länger die Strecke wird, umso herausfordernder wird es durch die Elastizität und die sich reckenden Taue.
Auch je dünner das gekleidete Tau, umso dicker erscheint die Kleidung dafür. Auch lassen sich die dünneren Taue bei den Blöcken schlecht als Stropp biegen ohne aufzuplatzen.
Schnell haben sich dort sich dort zu viele Unsauberheiten und Unebenheiten eingeschlichen, die für mich zu sehr Aufmerksamkeit erhaschen. Verglichen mit dem Original sollte die Kleidung doch immer unauffällig bleiben. Da bin ich mit meinem Maßstab schon sehr an der Kante.
Auch dass ich mit meiner Technik sehr dünne Tau noch bearbeiten kann und dadurch eine einheitliche Erscheinung bekommen war ein wichtiger Faktor.
Deswegen war für mich in Bezug auf flüssiges Arbeiten, einheitliche Erscheinung bei dicken wie bei dünnen, Tauen, maßstabsgerechte Erscheinung der Details das für mich beste Kompromiss für alle Arbeitstechniken. Vergesst nicht den Maßstab von 1 zu 100, auf den Bildern sieht es alles bedeutend größer aus.
Ponal Fix & Fest hat aber einige charmante Vorteile: Leicht verfügbar, genau die richtige Konsistenz, sehr leicht verarbeitbar, kaum Sauerrei, auch unbehandschuhte Finger sind innerhalb eines halben Tages wieder saubergerubbelt, innerhalb von wenigen Minuten so fest, dass weitergearbeitet werden kann - also nächste Schicht sowie Farbe - und die Farbe kann über das Anpinseln genau und einfachst wie gewünscht angepasst werden.
Von der ersten Gummierung bis zur Trocknung für die Konfektion braucht es nicht mal eine Stunde, und das ist sehr reichlich bemessen.
XXXDAn
PS: Lustig, denn für Holz war das Fix & Fest bei mir ein vollkommener Fail.
Irgendwie kamen mittlerweile alle interessanten Dinge, die ich ausprobieren wollte immer an den Punkt, an dem die Wanten nötig gewesen wären. Also weiter davor drücken war nicht, hinein ins neue Abenteuer.
Die Kabel für die Wanten und Stage hatte ich bei bei www.modellbau-takelgarn.de bestellt. Dieses haben das Sortiment komplett in Zehntelmillimeterschritten, und auch war das stehende Gut in Braun und nicht das übliche bläuliche Tiefschwarz.
Durch das Braun konnte ich die von mir gewollte Farbgebung gut einstellen. Zuerst habe ich die Taue mit stark verdünnter schwarzer Künstlertusche einen ganzen Tick dunkler gemacht. Schöne Sauerei das war. Der Rasen im Garten sieht immer noch nach Sonnenbrand aus, aber die neue Erscheinung ist jetzt verglichen mit der ursprünglichen eine tiefbraune. ...
Für das Kleiden der Augen oben und der ersten Want habe ich wieder zur Leim-Fake-Methode zurückgegriffen, die ich auch für die Wasserstage genommen hatte. Dazu habe ich den zu kleidenden Bereich ausgemessen und an den Grenzen immer mit einem Behelfsgarn einen Markierungsknoten als Leimgrenze gemacht.
Danach habe ich die Fake-Kleidung aufgetragen. Das betraf die Augen unterhalb der Saling auf einer Länge, die der Mastkopfhöhe entspricht und die vorderste Want auf der ganzen Länge.
Vorgehensweise war immer gleich: Eine Lage Weißleim mit dem Hölzchen großzügig aufgetragen, um den Leim nach diesem Bild mit den Fingern im Dreifingerverfahren gut zu verteilen und mit Spucke zu glätten, trocknen lassen, danach wiederholen und abschließemd mit schwarzer Farbe versiegeln. Die Wanten waren somit fertig für die weitere Konfektionierung.
Als nächstes habe ich den Umfang des Mastkopfes festgestellt ...
... und eine Schablone gebaut. Ein Rundholz von 10 mm wurde so lang mit Papier umwickelt, bis es die nötigen 11 mm der Testschlaufe erreicht waren.
Die Schlaufe mit einer Klemmpinzette fixiert ...
... mit 10 Knoten - 5 oben und 5 unten - zusammengebunden ...
... und das Paket mit einem Plattbindsel sauber gefestigt.
Die beiden Masttakel bekamen noch ihre Kauschen.
Da eine ungerade Anzahl von Wanten vorhanden ist, wurde die hinterste mit der gegenüberliegenden Seite in einem Hufeisenspleiß zusammengefasst.
Und dann gab es schon die erste Probemontage. Masttakel steuerbord, Masttakel backbord, erstes Wantpaar sb, erstes Wantpaar bb und so weiter. So konnte ich prüfen, ob die hinteren Wanten auch unter die hintere Quersaling passen - taten sie zunächst noch nicht.
Deshalb die Wantpaare nochmals hochgelupft und alle Paare successiv weiter nach vorne gedreht. Und dann passte es schon.
Als dann die Stage noch darüber zum Liegen kamen, wurde alles sowieso nochmals enger zusammengefasst und hält die hintere Saling nun gut frei.
Hoffe es gefällt.
XXXDAn
PS: Hier sieht man auch wieder, wie sich Modellbauers Ungeduld rächen würde, wenn man Eselshaupt und sogar die Mars schon verklebt gehabt hätte ...
Und dann fiel auf, dass die Enterspieße noch fehlen. Bei meinem Ätzteilset sind ja zwei Ringe aufzudoppeln, da habe ich die Durchgangslöcher mittels 3 Drähten passend übereinander zusammengetackert.
Und sogar diese Ecke konnte sich dadurch verbessern.
+++ Hochwasseralarm in Deutschland +++ Hochwasseralarm in Deutschland +++ Hochwasseralarm in Deutschland +++ Hochwasseralarm in Deutschland +++
... und damit da nicht noch Verzweiflungstränen enttäuschter Modellbauer hinzukommen und alle Dämme brechen ...
... rechts die alte zweiteilige - wie in #2913 beschrieben - Beting und links das neue einteilige Teil :-)
@amateur, die waren alle 3 ineinander verzapft. Aber dafür ist das Modell nicht ausgelegt.
Denn den Bereich vor dem Mast wird man sowieso nicht so richtig einsehen können, denn es ging als nächstes um die Beplankung des Decks. Dazu eine erste Schblone gebaut ...
... um zu merken, dass diese Form die Einsicht doch zu sehr beeinträchtigt und alles darunter liegende sehr abschattet.
Also V2 mit den ersten Metern der Gangway.
Danach musste ich erst ein mal die Unterkonstruktion ergänzen.
Die ersten Eindrücke des Decks während des Plankens sind immer etwas schauderhaft ...
... aber nach dem Schleifen passt das dann schon.
Zum Versäubern der Kante zur Kuhl wie immer einige Wattepads hineingelegt.
Und sehr übermütig geworden habe ich mich entschlossen, gleich noch ein Original-Bausatzteil zu verwenden. Nur waren die Löcher für die Augbolzen zu groß, also wurden diese mit Evergreen-Rundmaterial 1 mm verschlossen und mit 0,5 mm neu gebohrt.
Noch einige Ätzringbolzen aus meinem Set und somit ergab sich eine schöne neue Ecke am Schiff.
Lieber Willi, altes Adlerauge, da hast du natürlich recht. Die Senkrechten der Bettings sollten durchgehend sein und sogar zur Hälfte in den Deckbalken eingelassen. Allerdings geschuldet dem späten Einbau, den fehlerhaften Kettenmaßen und auch der Faulheit ist hier ein bisschen Improvisation nötig gewesen. Ich hoffe, dass das später nicht mehr auffällt und im Gewusel der ganzen anderen Details hoffentlich untergeht. Liebe Gruß, Daniel
Einige neue Deckstützen haben sich den Weg auf das Schiff gesucht, damit wurde die Anzahl der verwendeten Original-Bausatzteile immens erhöht aber dafür mussten einige falsch gesetzte, andere weichen.
Auch einige Sülls wurden neu geschaffen ...
... und danach die internen, Strukturen um den Großmast ergänzt.
ich habe die Bilder im ersten Beitrag größer gemacht :-)
Hinweis auch für die anderen: Bearbeitungszeit ist 2 Tage, wer weiter nach hinten will uns kurz Bescheid geben, dann können wir helfen. Einfach an die Admins des Vertrauens wenden.
Lieber Gruß, Daniel
PS: Danke Willi und Robert für die Erklärungen/Tips!
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