Manche Leute sind der Meinung, dass das Modell umfangreiche Sanierungsmaßnahmen hinter sich bringen musste. Auch in diesen Forum gibt es sehr ausführliche Artikel zum Thema. Aber wer weiß das schon? Ich tendiere eher zu glauben, dass das Modell unangetastet war. Auch in der Wikipediaseite heißt es das Modell war „unverfälscht“. Die Meinung das Modell sei verändert, restauriert oder sonst noch was, in welcher Form auch immer, basiert letztendes auch nur auf Vermutungen.
Ich habe nicht von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen gesprochen, sondern nur von den beiden Wulfwappen und vom gefärbelten Heckbalken, sonst nichts. Wenn Du da den Wagner übernimmst, ist das Modell ruiniert.
Zitat von ara im Beitrag #2252Ich habe nicht von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen gesprochen, sondern nur von den beiden Wulfwappen und vom gefärbelten Heckbalken, sonst nichts. Wenn Du da den Wagner übernimmst, ist das Modell ruiniert.
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, wie weit gefächert die Meinungen zum Thema sind. Ich glaube es kann keiner mit Bestimmtheit sagen, was nachträgliche Eingriffe waren und was nicht. @amateur hat es ziemlich gut auf dem Punkt gebracht. Sollte ich die Wappen ändern, wäre dies mir zu hypothetisch und das ist genau das, was ich nicht will.
Das wäre sicherlich die seriöseste Lösung. Die Fachwelt weiß schließlich um die Zweifelhaftigkeit der von Wagner dokumentierten Fassung und dem unvoreingenommen Museumsbesucher wird es nur darum gehen, eine Kopie genau des berühmten Objekts zu sehen, das so lange verschollen war. Alles andere wäre auch Spekulation, denn auch Wagners Vergoldung sieht mir viel zu neu aus; darunter könnte sich also auch ein farbig gefasster Figurenschmuck verborgen haben...
Zitat von Eddie im Beitrag #2257... denn auch Wagners Vergoldung sieht mir viel zu neu aus; darunter könnte sich also auch ein farbig gefasster Figurenschmuck verborgen haben...
Dazu möchte ich was sagen: Man sieht in dieser alten Aufnahme des Heckspiegels in den vergoldeten Bereichen schwarze Flecke, vor allem links und rechts außen. Ich finde dies kommt von der Reflektion des Blitzlichtes. Das Licht reflektierte an den Vergoldungen so stark dass die Negativplatte in diesen Bereichen buchstäblich verbrannte und dadurch entstanden diese schwarzen Stellen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Vergoldungen am Heck mindestens ebenso leuchteten wie es in dem Wagner Aquarell dargestellt wird.
Das finde ich eben auch. Wobei eine bis dato über zweihundertjährige Vergoldung eigentlich die üblichen Ablagerungen von kerzenrußgebundenem Staub aufweisen müsste, weshalb ich davon ausgehe, daß diese Vergoldung nicht aus dem späten 17. Jhdt. stammt. Das ist aber unerheblich, denn es soll ja der Zustand Ende des 19. Jhdts. dokumentiert werden.
Das mit den Fenstern ist übrigens hochinteressant. Glimmerscheiben würden sich hier als adäquater Glasersatz anbieten. :-)
"Mica ist ein dünn (0,15 mm) abgeschälter transparenter Stein (Glimmer). Glimmer brennt nicht und splittert nicht und wird deshalb gerne als Ofenglas und Scheibe in Laternen verbaut. In Österreich kennt man ähnliche Mineralscheiben auch unter dem Namen "Marienglas".
Mica lässt sich sehr gut mit einer einfachen Haushaltsschere in alle gewünschten Formen zuschneiden."
Ich habe meine Zeichnung der Grätings der Back nochmal überarbeiten müssen. Die Anzahl der Querleisten im vorderen Gräting war falsch. Zwar passt jetzt alles aber es war schon eine ziemliche Tüftelei bis ich es hatte. Voraussetzung ist natürlich, dass die Löcher in den Grätings quadratisch sind, und dass die Maße in Tafel II des Buches für alle Grätings Gültigkeit haben.
Es sieht so aus als gab es im Deck zwischen Fockmast und Gräting eine Art Führungsblock durch dem die Takel eines Rahfalls führten. Dies sieht man in meinem Plan oben und auch in dem Bildausschnitt unten:
Es erinnert mich stark an das Entos Bild. Das HZM ist hinten links. Hier sieht man wie glänzend der Rumpf war. Sicherlich war das Modell aus Anlass der Ausstellung auf Hochglanz poliert. Meinen Rumpf habe ich oberhalb der Wasserlinie schon vor einigen Wochen mit Firnis überzogen und man kann jetzt deutlich erkennen, wie der Hochglanz allmählich nachlässt. Es gefällt mir jetzt sehr gut.
Und wo ich schon mal dabei bin meinem Plan des Backdeck zu überarbeiten, habe ich mein vorab Backdeck am Modell auch angepasst. Hier mit Decksbalken; die Aussparungen für Scheerstockspuren müssen noch angelegt werden.
Nun, eine Dopplung auf den Decksplanken wegen einer Öffnung im Deck würde ich als Fischung bezeichnen, so wie um den Fockmast daneben herum. Ich glaube, Witsen benutzt das Wort Fischung in diesem allgemeinen Sinn - Verstärkung um eine Öffnung. Hier ist es eben eine 4fach-Fischung für die Rahfalltakel. Scheint rechts und links außen leicht abgerundete, somit ornamentierte Ecken zu haben. Auch die Mastfischung ist mit einer Abstufung ornamentiert. Sicher gibt´s das ganze auch beim Großmast.