Hallo Wolfgang, es heißt Salmiakgeist, denn Salpeter ist was völlig anderes
Das Zeug ist nicht ganz ungefährlich, ich habe 25% hier und da sollte man schon vorsichtig mit umgehn.
Noch was zu der Geschichte mit Mondfeld und Peter R. (peternavalis), also ich kenne es von meinem Großvater und der von seinem Vater welcher Tischler war und der hatte schon in seiner Lehre mit Salmiakgeist Hölzer gebogen und Parkett geschwärzt. Wer nun also der Urheber dieser Technik war, wird sich also ganz sicher nicht mehr feststellen lassen und es ist ja auch völlig wurscht, Hauptsache es gerät nicht in vergessenheit. In Apotheken bekommt man es nur noch für gewerbliche Zwecke, im freien Handel nur das 9,5% Putzmittel, ob es mit dem auch geht weiß ich allerdings nicht.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Das was der Opa als Tischler erfolgreich gemacht hat wird nach einem Tischler-Fachbuch um 1900 als "R Ä U C H E R N bezeichnet und war eine bewährte Methode Eichenholz chemisch zu altern sowie auf Antik zu trimmen. Durch den brutalen Druck der Chemikalie auf die Tränendrüsen ist logischerweise je nach Größe des Werkstückes ein passendes luftdicht verschließbares Gefäß etwa eine "Tuper mit Deckel" oder eine gläserne "Abdampfschale" mit Glasdeckel aus dem Laborbedarf zu benutzen.
Die Verwendung von Teilmengen des Salmiakgeistes ist dabei zu favorisieren ebenso der Gang auf den Balkon oder vor die Haustüre! Für Biegeradien sind Schablonen mit Fixierungs möglichkeiten zu fertigen auf denen die wahre Länge des zu biegenden Werkstückes durchtränkt,aufgebracht und eingebogen werden und über Nacht ablüften und trocknen. Im trockenen Zustand bleibt nun die Form erhalten.Jede Holzart die der Modellbauer benutzt, verhält sich jedoch naturgemäß anderst, so das Probestücke erforderlich sind inwieweit etwa eine stark konzentrierte Chemiekalie verdünnt werden muß. Ebenso sind natürlich die Umwelt,-resp. Sicherheits- Maßnahmen strikt zu beachten !
Einige Beispiele von hölzernen Biegeteilen: Da nun einige Kollegen Schiffe (nach Steel keine Kutter !) des 18.Jh. bauen, werden an denen eine ganze Menge hölzerne "Stagreiter" erforderlich die zum anschlagen der verschiedenen "Schratsegel" angefertig werden müssen. Das hat auch u.a.am Modell der H.M.S. ATALANTA, zu sehen im dt.Mus. München und gebaut von G.M. Kornwestheim, so funktioniert. Die extrem gebogenen Kleinstteile waren in der Oberflächenbehandlung problemlos,ebenso hat sich an dem "Buchsbaum" keine Verfärbung eingestellt. Auch Teile der Galionsregeln liesen sich damit auch in zwei Ebenen biegen! Weitere Biegekandidaten wären z.B. Beiboots-Spanten und "Eschen-Mastringe" die in großer Stückzahl gebraucht, etwa 1/3 mehr an Durchmesser haben müssen, als der Mast an dem sie gefahren werden.
Lin Feng
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Die 3 Baukästen der Caroline habe ich von China nach Deutschland mitnehmen können. Einige von euch konnten den Bausatz schon bei einem Forentreff bewundern. Lange habe ich überlegt, soll ich oder soll ich nicht, da ich meine ganze Werkzeugausrüstung zurücklassen musste (inkl. fertiges Schiff HMS Agamemnon und halbfertige Vasa). Nun habe ich mich aber doch entschlossen weiter zu bauen. Sobald die von mir in der Bucht ersteigerten Werkzeuge ankommen, geht es los.