Dem kann ich folgen. Ich kenne eine Abbildung, die eine Gaffelkaag zeigt. Sie ist im ersten Recherchebeitrag von Klabauter verlinkt. Ich denke, die kurze und damit besser zu händelnde Gaffel steht im Zusammenhang mit der Einführung des Baumes, mit dem die Masse des Segels besser zu positionieren ist. Ich werde mich für einen historischen Kompromiss entscheiden: etwas kürzere Gaffel und kein Baum. Es geht mir zugestandenermaßen vor allem um die Ästhetik. Es soll holländisch aussehen. ;-) Laminatsegel: Ich arbeite bereits an einem Kurztutorium.
Hier die dritte Kaag mit verkürzter Gaffel und noch nicht dicht geholten Schoten der Vorsegel. Der Klüver wird „fliegend“ gefahren, ist also nicht an einem Stag befestigt. Deshalb darf die vordere Kante des Segels auch etwas bauchig sein.
Diese Manier, Taue zu belegen, habe ich mir für dieses kleine Modell ausgedacht; sie könnte aber auch universell anwendbar sein. Die Taue werden auf den Nagelbänken durch Löcher geführt und können außerhalb des Schiffsrumpf variabel befestigt werden, so das der Zug noch beständig korrigiert werden kann. Am Ende werden sie verklebt und abgeschnitten. Diese unvorschriftsmäßige Befestigung kann mit kleinen Taurollen kaschiert werden. Fotos folgen.
Und hier die Kaag in Gesellschaft sowie in (besser: auf) ihrem Element.
Das Projekt ist damit weitgehend abgeschlossen; es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten.
da hast Du ja wunderherrliche Miniaturen geschaffen. Die drei Modelle mit ihren unterschiedlichen Takelungen gefallen mir sehr gut! Beim Gaffelsegel ist mir aufgefallen, daß die Kleider parallel zu Mast verlaufen. Ich glaubte in Erinnerung zu haben, daß bei Gaffelsegeln die Kleider parallel zum Achterliek verlaufen und habe dies auf Abbildungen im Netz auch überwiegend bestätigt gefunden. Aber das ist eine Kleinigkeit, die den meisten Betrachtern nicht auffallen wird.
Zitat von Collingwood im Beitrag #52Hallo Schmidt, Beim Gaffelsegel ist mir aufgefallen, daß die Kleider parallel zu Mast verlaufen. Ich glaubte in Erinnerung zu haben, daß bei Gaffelsegeln die Kleider parallel zum Achterliek verlaufen
Ich stimme zu. Es rührt daher, dass Piet Boots, Eigner der Kaag, ein altes Sprietsegel umgeschneidert hat, weil er die Ausgabe für ein neues nicht machen wollte. Man wirft doch nichts weg, sagt er, was man noch irgendwie brauchen kann. Schmidt
Da hat Piet Boots aber sowas von recht! Mit dieser positiven Einstellung zur Wiederverwertung noch brauchbarer Ausrüstungsgegenstände wird er es noch weit bringen, und wenn er den Saum dreimal umschlägt und ein stärkeres Liektau anbringt, wird das Segel auch bei einer steiferen Brise nicht zerfleddern. Jürgen
Hier meldet sich mal wieder der Schmidt. Das Problem „Liektau am Laminatsegel" ist noch nicht ganz zur Zufriedenheit gelöst. Wenn ich das Segel vor der „Luftformung durch Föhn“ mit einem Liektau versehen, hat es nicht mehr die Formbarkeit, die es bei diesem Verfahren unbedingt braucht. Ein mit Klebstoff angebrachtes Garn, mag es auch noch so dünn sein, ist wesentlich formstabiler als das schiere Segel. Auch die Klebung selbst ist ein Problem. Sekundenkleber und dergleichen machen brettharte, aber womöglich auch wellige Kanten, Holzleim droht sich bei der Wässerung aufzulösen. Eine Segelform wie bei der zweiten Kaag wäre nach meiner bisherigen Erfahrung unmöglich, wenn die Formbarkeit des Segels auch nur im geringsten eingeschränkt wäre. Ich habe mir jetzt einen nicht wasserlöslichen Papierkleber bestellt. Mal sehen, was der kann. Tatsächlich sind noch nicht alle Probleme rund um das Laminatsegel gelöst. Vielleicht sollte ich versuchen, das Liektau nachträglich anzukleben, aber das ist eine heikle Arbeit, bei der man Gefahr läuft, alles Fertige wieder zu versauen. Mein nächstes Kleinprojekt hat immerhin etwas größere und vielleicht einfacher zu formende Segel. Womöglich habe ich bis dahin auch eine andere Lösung gefunden. Schmidt
Die Kaagen haben ihre letzten Kleinigkeiten wie Taurollen, Fender und dergleichen erhalten. Die folgenden Fotos zeigen davon nicht sehr viel. Ich wollte vielmehr den kurzzeitig etwas dramatischeren Himmel dazu nutzen, Bilder zu machen, die die verschiedenen Segel-Arrangements möglichst deutlich zeigen. Die Wirkung der Laminatsegel ist ja tatsächlich nur bei Freiluftaufnahmen wahrnehmbar.
Dem Modellbau-Kollegen noch einmal mein herzlicher Dank für die Zusammenarbeit, auf deren Fortsetzung ich mich ganz besonders freue.
Absolut! Gerade bei diesen Fotos fehlt die menschliche Silhouette äußerst schmerzlich. Und es wird sehr darauf ankommen, das vorhandene Plastikmenschenmaterial überzeugend zu gestalten und zu platzieren, weil sich das Auge des Betrachters sehr darauf fokussiert, um die Proportionen zu begreifen. Schmidt