Folgendes wurde schon einmal angesprochen: Das Aussetzen eines Beibootes ( ..es juckt in den Fingern ). Man sieht, der Auflieger auf dem Kutter ist verwaist, das Beiboot liegt im Regal.
Angenommen, es wäre möglich ! Das 'Anker- auf'- Manöver ist nahezu abgeschlossen und das Aussetzen des Beibootes findet überlappend statt. Dazu muss klar sein, dass längere Zeit bei 'halbem Wind' über Backbordbug und knappen 3 knt gefahren wird und die Stellung der Rahen/ Segel nicht verändert werden. Der Kommandant entschließt sich, dieses Manöver einleiten zu lassen.
Vorbereitung der Takel und Taljen zum Aussetzen des Beibootes.
Die Herstellung der Blöcke hatte das Ganze etwas verzögert, auch die Art und Größe derselben war zuerst nicht ganz klar. Bei der ORIENT -im zeitlichen Umbruch- war bezüglich der Ausstattung oftmals Althergebrachtes mit Neuerungen vermischt, so auch die Violinblöcke an den oberen Enden der Bootstaljen und am unteren Ende relativ moderne Zweischeiben- Blöcke.
Die Takel und Taljen sind oben, das Beiboot hängt in seinen Taljen und zwei Matrosen im Boot fieren selbiges. Aber die Erklärung dazu -falls überhaupt erforderlich- folgt später.
Die Wäscheklammern ( natürlich in einheitlicher Farbe -wie es der Laubenvogel macht ) sind vorerst als Gewicht gedacht, da das Boot zu leicht ist für das Straffziehen der Takel aus diesem störrischen Polyester- Garn. Es gibt aber keine andere Möglichkeit. Versuche mit selbst geschlagenem Baumwollgarn, welches man durch Anfeuchten straffen und in Form bringen kann, war in diesen Dimensionen viel zu grob, gleich ob sie durch Bienenwachs gezogen wurden oder ob andere Tricks angewendet wurden.
Hoffentlich ist alles klar zu erkennen. Die angebrachten Pfeile stellen auch nicht das Non- plus- Ultra dar. Das zu fierende Boot wurde etwas vorlicher ausgeschwungen, um zu gleichen Abständen zwischen den Rahen zu kommen.
Beim Aussetzen größerer Boote ( Kutter z.B. ) sind die Bootstaljen allerdings vom Deck aus und von mehreren 'Mannen' zu bedienen. Die Matrosen im Boot achten nur noch auf das Klarkommen beim Fieren bis zum Wasser- Kontakt.
Zumindest eines dieser Bilder müsste Klarheit schaffen
Jetzt werden nur noch die vorbereiteten Schoten und Halsen des Großsegels angeschlagen und ein paar vergessene Buline an den Segeln des Fockmastes ...aber das 'haut auch keinen vom Hocker'.
Somit kann der Baubericht als beendet erklärt werden.
Es war doch etwas überhastet und es macht sich überhaupt nicht gut ( für wen ), wenn einen Abschluss ohne Gesamtbild und nur mit verschiedenen Detailaufnahmen beendet.
Daher die abschließende Gesamtansicht, bei der man die noch angebrachten Großschoten- und Halsen erkennen kann und eine etwas verwinkelte Aufnahme von Steuerbord achtern, die mir besonders gut gefiel.
Viele Stückpfortendeckel mussten noch gerichtet und zum Teil erneuert werden, wo sich die aus Zinkblech ( alte Druckplatten aus unserer ehemaligen Offset- Druckerei ) gefertigten Scharniere während des Werkelns extrem aus der Form geraten waren.
Da es nun noch hauptsächlich um die Bemannung des Modells geht ( Einige wünschen sich einen wahren Jahrmarktstrubel ) stelle ich mir unter anderem ein lebhaftes Treiben im Bereich der Kuhl und der Back vor,
Folgende Situation: Das Schiff nimmt gerade etwas Fahrt auf, der Anker wird vollständig aufgenommen und das Beiboot für den Schlepp im Kielwasser gleichzeitig ausgesetzt ( Vorbereitung für ein möglicherweise sich anbahnendes Gefecht )
-Aussetzen eines Beibootes ( Zeichnung aus Harland, SEAMASHIP IN THE AGE OF SAIL )
-Anker hieven am Cathead mittels Gagspill auf der Back ( eine ganz schnelle Skizze meinerseits )