Danke, Hartmut, für die bildliche Hilfe. Die Schiffe haben ja auch zusätzlich noch Ladeöffnungen an den Seiten für kürzere Stücke. Toll. dass Du es gefunden hast, aber mit maritimen Gemälden kennst Du Dich aus. Das habe ich schon gemerkt. @Cirdan
Bei meiner Ostseefleute habe ich am Rundheck einen solchen Deckel angesetzt und bei der Katt wird von vorne geladen.
Und das will ich Euch noch zeigen: Alle Jahre wieder -seit Cyrenius Landpfleger in Syrien ist- ziehe ich am ersten Januar durch die Gassen und sammele Silvesterraketenstöcke. Die brauche ich für Kiele, Balken, Bretter ... Die Beute war diesmal mager. Ob das am Klimawandel liegt?
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Deckel sind jetzt auch gestrichen. Der Farbton vom Rumpf der Katt ist dem Falunrot angeglichen. Bei der schwedischen Stadt Falun befindet sich eine Kupfermine. Dieses kupferhaltige Erz ist die Basis für die Farbe. Das Rot ist in Skandinavien weit verbreitet und Auswanderer haben auch in den nördlichen Gebieten der USA die Scheunen rot gestrichen, nach altväterlicher Sitte. Wohnhäuser sollte man nicht mit dieser Substanz streichen, da ist nämlich viel Blei und Quecksilber drin. Und vom Wasser und Regen wird es mit der Zeit abgewaschen und muss regelmäßig erneuert werden. Jedenfalls schützt es das Holz vor Pilzen und Verrottung. Es hält nicht auf gehobelten Brettern, nein, die müssen sägerau sein. Ich hätte das Modell auch mit Ochsenblut streichen können. Dann entsteht ebenfalls diese Farbton. In Natura wurde das gemacht. Im Blut ist bekanntlich Eisen und diese rote Farbe wird auch aus Eisenoxid-Hydroxid gewonnen. Also ich habe Revell Color Nr. 37 matt verwendet.
Gruß Jörg
Bild 2 ist ein eigenes Foto von Mystic Seaport
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Es geht mir oft so. Eigentlich ist man fertig, dann findet man doch noch was. Man ist nie fertig.
Im Buch "The story of sail", V. Laszio/R. Woodman, London 1999, S. 232 findet man diese Abbildung. Sie ist aus af Chapmans ANM entnommen (Takelrisse, Nr. 10) Das Schiff wird als Kray/Kraier bezeichnet. Es handelt sich um ein bedeutendes Handelsschiff aus dem Ostseeraum, das aber auch bis Bergen segelte, sowie Fahrten nach den Niederlanden durchführte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1341, die erste bildliche Darstellung aus dem Jahr 1602. Es ist nicht klar ob sich der Schiffstyp an äußeren Merkmalen des Rumpfes oder am Takelriss ausmachen lässt. So gab es offenbar auch "Stengekraier", d.h. die Masten hatten Marse und Stengen (Emder Seebriefregister 1570). Erst jüngere Quellen aus dem 18. Jh. zeigen die stengenlosen Masten dieses Schiffstyps und man kann von dem "Kraierrig" sprechen. Bei der Abbildung oben führen die Wanten über das Fock-/Großsegel hinaus, die Marssegel werden von Deck aus gesetzt. Die oben genannten Autoren führen aus, dass das Schiff mit einer kleinen Besatzung von 12 Mann auskam.
Gruß Jörg
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Von der Kat und dem Cromster brauchte ich noch Fahrbilder für die Zeitung. Dann streikte die Kamera - Zoom Systemfehler. Die Bilder habe ich mit dem Handy gemacht. Sind schlechter.
Gruß Jörg
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Die Kat war ja ein flachbodiges Schiff für den Transport von Langholz. Dafür hatte sie diese Ladelpforten am Bug. Sie war meist aus billigem Nadelholz gezimmert und als Gebrauchsfahrzeug trug sie in dieser Zeit des Barocks keinerlei Schmuck. Auf Gallion und Heckverzierungen hatte man aus Kostengründen verzichtet. Nach Angaben von Nicolaas Witsen (Schiffsbaubuch 1671) war sie für schwere Ladungen wie Getreide und Eisenerz nicht geeignet.
In meiner kleinen Flotte habe ich noch einen weiteren Holztransporter. Der Lumber Hooker war auf den Großen Seen unterwegs und beförderte Schnittholz zu den großen Städten. Oft schleppte er noch altgediente Segler, die ebenfalls mit Bauholz beladen waren (consort system).
Gruß Jörg
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