Ich muss mich zunächst für das unscharfe Foto entschuldigen. Es zeigt, oder soll zeigen, dass ich die beiden Seitentaschen von Ludwig I. inzwischen an den Rumpf angepasst habe. Bei Ludwig II. hatte ich die Fenster des Heckspiegels von denen des hinteren Turmes deutlich abgetrennt, durch eine vorgezogene Stützkonstruktion für das Dach des Balkons. Bei Ludwig II. habe ich die Seitentaschen etwas enger an den Rumpf bringen können, so das jetzt die Gelegenheit besteht, zumindest einmal zu probieren, ob ich eine durchgehende Fensterfront herstellen könnte. Da es ja keine Vorlage für den Heckspiegel des Originals gibt und auch Landström sich nicht an einen Entwurf gewagt hat, bin ich ganz frei, verschiedene Varianten herzustellen. Und nicht vergessen: variatio delectat.
Hier ist der Balkon angebracht, den ich schon für die erste Variante entworfen hatte. Ornamente und Streben sind allerdings entfernt und mit MS neu aufgebracht. das ist allerdings nicht der einzige Unterschied zur ersten Variante. Ich habe diesmal versucht, den Schwung der Balkenbucht, der im oberen Teil des Hecks zu erkennen ist, im Balkon aufzunehmen. Das Gussteil ist halbhart aus der Form genommen und den Linien des Hecks angepasst worden. Schreibt sich leichter hin, als es ist. Man braucht ein wenig Erfahrung mit dem Resin, aber wenn man die hat, stehen die Chancen aufs Gelingen gut. Verschiebt man das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten ein wenig, so bekommt man Gussteile, die etwas länger formbar bleiben. Ich brauchte in diesem Fall zu meinem eigenen Erstaunen nur einen einzigen Versuch.
Blau über alles.
Ein ganzer Satz wiederum freihändig erstellter Ornamente. Allmählich gewinne ich ein bisschen Übung. Der meines Erachtens wichtigste Vorteil dieser Methode, kleine Ornamente anzubringen, ist der, dass man sie sehr gut dem Ort anpassen kann, an den sie gehören. Das wirkt sehr harmonisch und lenkt dankenswerter Weise davon ab, dass die eigentliche Struktur der Ornamente sich vor allem der Improvisation verdankt.
Die zweite Heckvariante fertig bemalt, aber noch ohne Öl. Dennoch jetzt schon einmal die beiden beiden Varianten im Vergleich. Bei der ersten sind die Fenster des Heckspiegels und die der Türme stärker voneinander getrennt als bei der zweiten. Bei der zweiten ist der Schwung des Balkons ausgeprägter.
Das soll es jetzt einmal gewesen sein. Die Arbeiten an den Rümpfen der beiden Ludwigs erkläre ich hiermit nach dreieinhalb Jahren für abgeschlossen. Hier noch eine kleine Gegenüberstellung zwischen einem aus der Box gebauten und, zugegebenermaßen, etwas arg buntbemalten Exemplar und meinem Ludwig Zwo im trüben Licht des zweiten Adventmorgens outdoor. Demnächst melde ich mich mit den weiteren Takelarbeiten.
Zu Anfang fand ich die freistehenden Türmchen gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile gefallen Sie mir deutlich besser als die Airfix-Version. Die hochkunstvolle Umsetzung natürlich sowieso.