Der weitere Schritt mit der festsetzung der Tempelrahmen und "höhe" des Schiffs stellt sich für mich doch schwieriger heraus als ich dachte. Seit 2 Tagen wird gemessen und bin mir trotzdem unsicher ob ich richtig lege... Ausgangsmaß ist je die Oberkante. Maße vom Plan aufs Schiff übertragen und diesen dran geklebt. Anschließend die Tempelrahmen und Oberkante aufs Schiff übertragen.
Was man hier schon erkennen kann ist, dass die Öffnung der Seitengalerie ziemlich weit "hinten" ist. Die Maße vom Modell habe ich alle überprüft und konnte keine Ungereimtheiten feststellen. In der Begleitbroschüre wird ebenfalls auf diesen Arbeitsschritt hingewiesen mit dem aufkleben dieses Plans aufs Schiff.
Meine Frage ist nun, ob die Wölbung des Schiffs auf so einen Plan berücksichtigt wird. Denn wenn ich statt der Oberkante, die höhe der Tempelrahmen als Ausgangsmaß nehme, stimmt dies nicht mehr mit dem Oberkantenmaß überein, da der Plan sich quasi nach innen wölbt. Ist die Herangehensweise mit dem Anbringen des Plans und 1:1 so Abzeichnen korrekt, oder soll man jedes höhenmaß ab Unterkante Falscher Kiel nach oben messen? Ich hoffe man versteht meine laienhafte Aussprache und kann da weiterhelfen
Hallo Andreas Diese Frage stelle ich mir auch jedes Mal. Hat der Planautor die Seitenansicht als Projektion gezeichnet, oder mit den tatsächlichen Höhenmaßen? Ersteres wäre meiner Meinung nach korrekt. Ein Abgleich mit den im Plan enthaltenen Schnittzeichnungen sollte Klarheit bringen, aus der Erinnerung heraus weiß ich das nicht mehr sicher.
Das Aufkleben der (kopierten) Seitenansicht auf dem Rumpf führt meiner Ansicht nach zu Verzerrungen. Das Einmessen der Öffnungen erfordert eine große Anzahl von Messungen und jede einzelne ist auch mögliche Fehlerquelle.
Wichtig ist, dass bei der Wahl der Basislinie keine Fehler passieren. Fehlerquellen hier können z.B. ein nach achtern abfallender Kiel sein, oder die Einbeziehung oder Nichteinbeziehung des falschen Kiels in die Höhenmessungen.
Beim Einmessen von Punkten in der Horizontalen können die Spanten als Orientierungshilfe dienen.
Edit: Bei mir haben Messfehler dazu geführt, dass die Fenster der Viertelgalerie (Seitentaschen) viel zu niedrig liegen, da sie in Übereinstimmung mit den Fenstern des Heckspiegels liegen sollten und der Heckspiegel (warum auch immer) irgendwie zu weit unten angebracht wurde.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
in Pl 1 der Mono von J.B ist der Aufbau der Konstruktionsspanten senkrecht zum Kiel (als Basis) vorgegeben und nicht zur Konstruktionswasserlinie (KWL), die sich deutlich als stärkere Linie abhebt. In der Seitenansicht sind alle Höhenangaben, bezogen auf die jeweiige Basislinie, wahr. Das der Autor der Planvorlage von dieser Vorgabe abgewichen ist, sollte mich wundern.
Ich bedanke mich schonmal sehr für eure Meinung und Hilfestellung! Richtig ist, dass das aufkleben zu Verzerrungen der einzelnen Maße führt. Somit kann dies wie in der Broschüre gezeigt nicht richtig sein. Andererseits, warum ist es dann so aufgeführt wenn's falsch wäre?! Ich geh dann alles nochmal durch und schau auch mal in die Mono von JB, die ich total vernachlässigt habe. Wobei ich zwischen den 2 Monographien schon paar Ungereimtheiten entdeckt habe und mich nur an eine richte.
Wären die Proportionen der Stückpforten nicht eine Gegenprobe? Normalerweise sind diese ja quadratisch - und zwar in der Projektion, sonst würden sie auf dem Schiff in der Seitenansicht gedrückt erscheinen. Wenn sie also quadratisch gezeichnet sind, dann sollte es sich um eine Projektion auf eine vertikale Ebene handeln. Da ich mich mit dem französischen Schiffbau des 18. Jh. aber nicht so auskenne, kann es auch sein, daß ich mit dieser Logik falsch liege.
Vielen Dank für deine Hilfestellung Eberhard! So wie ich dich verstanden habe liegt deine Vermutung richtig. Die Stückpforten sind meines Wissens quadratisch und die Zeichnung ist meines Erachtens eine Projektion, wie wenn man waagrecht Richtung Seitenansicht vom Schiff schaut. Da die Begleitbroschüre jedoch erwähnt, diesen Plan aufs Schiff als Vorlage zu kleben bin ich sehr irritiert, da dies durch die Wölbung ja alles verzerren würde. Sie wären quasi rechteckig und die Oberkante vom Schiff wäre niedriger als das Maß von der Zeichnung. Meine Einschätzung ist nun jedoch, ich werde jedes Maß rausmessen und aufs Schiff übertragen (müssen).... Dann wird's doch komplizierter als nur die Vorlage draufzukleben
Für die frz. Arsenale gab es div. strikte Regeln. Hier die Dimensionen der Luken nach Kalibern: Abstand des Untertrempels zum Deck [!], Höhe zum Obertrempel, Breite der Luken, Abstand zwischen den Luken (dieser nur für die Hauptdecks). Durch den - achtern und vorn unterschiedlichen Decksprung - ergibt sich nur mittschiffs ein wirkliches Quadrat, nach vorn und hinten gegenläufig stärker gedrückt ( In Pl. 1 deutlich zu sehen).
Am einfachsten ist es wohl , wie in div. Bauberichten gesehen, erst den parallelen Verlauf von Ober-/Untertrempel am Modell aufzureissen und dann die Senkrechten parallel [!] zum Kiel. Pl.1 zeigt nur bei der vordersten Luke (fürs Jagdgeschütz) eine gewisse Anomalie, die aber wohl hier nicht relevant ist.
Anschließend die Waagrechten, wobei wie Horst schon beschrieben hat, diese mit dem Gundeck gehen und richtung Achtern immer mehr zum Parallelogramm werden.
Ein paar Ausbesserungen sind noch zu machen, vorallem bei den oberen kleinen Öffnungen auf der Backbordseite. Steuerbord passts Die werden noch final mit den Balken angepasst.
Aussen ist soweit klar. Binnenbords zeigt der Plan bei angebrachter Planken trotzdem die Trempelrahmen. Soweit ich weiß hat Willi drüber beplankt (wie im Plan von J. Boudriot) Giampiero Ricci hat die Planken um die Trempelrahmen gezogen und diese nachher bündig mit den Planken geschliffen.
Ist dies eine französische Bauweise und damit richtig, dass binnenbords trotz der Planken die unteren Trempelrahmen sichtbar waren? (Oder wie auf Plan eins der untere und obere Trempelrahmen)
Oder wurde drüber beplankt wie Hr. Boudriot zeigt?
Servus, der Plan zeigt nur die Ober- und Untertrempel, Die Seitentrempel werden durch die Beplankung abgedeckt. Auf dem Querschnitt ist zu sehen, das der Untertrempel bündig mit der Innenbeplankung abschließt. Der Obertrempel ist auf dieser Zeichnung nicht zu sehen, aber da wird es vermutlich gleich dem Untertrempel sein. Auf dem Plan von Boudriot verschwinden die Ober- und Untertrempel nicht hinter den Planken, sondern sind bündig mit einer Leiste die oben und unten durch das Batteriedeck verläuft.
LG Robert
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50