Forum für historischen Schiffsmodellbau und Geschichte
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1782 - La Venus, Frankreich
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La Venus 1782 - Französische Fregatte in 1:72 nach Plänen von Jean Boudriot & Hubert Berti
Voller Erfurcht starte ich meinen ersten Scratchbau nur nach Plänen. Dies ist für mich persönlich die absolute Kunst im Schiffsmodellbau und stelle mich dieser Herausforderung, das ein ganz anderes Gewicht hat als die vorherigen Projekte. Mit dieser Schönheit werde ich die nächsten Jahre und viele tausend Stunden beschäftigt sein und ich freue mich sehr darauf. Geplant ist ein Spantmodell, ab den Barkholz beplankt. Der Rumpf wird diesmal nicht aufgeschnitten, jedoch wird der Innenteil beleuchtet. Ausgangsmaterial wird Birne für Spanten etc., Ahorn oder Linde für die Planken, Buchs für Schnitzereien und Zierleisten und schwarze Hainbuche oder ähnliches fürs Barkholz etc.
Kurz zum Schiff:
Die Fregatte La Vénus, die wegen des Kalibers ihrer Hauptartillerie als 18-Pfünder bezeichnet wurde, wurde vom Ingenieur Sané konzipiert und entworfen und 1782 in Brest gebaut. Sie ist einer der Prototypen der 143 ähnlichen Fregatten, die von 1780 bis zum Ende des französischen Kaiserreichs in jedem Hafen Frankreichs und Kontinentaleuropas gebaut wurden. Die Venus selbst hatte eine nichtkämpferische und humanitäre Laufbahn. Ihr Kapitän de Rossily, der ehemalige Kommandant des Loggers LE COUREUR zur Zeit der berühmten Schlacht von LA BELLE POULE, segelte mit ihr auf einer Entdeckungsreise durch das Rote Meer, den Persischen Golf und den Indischen Ozean, bevor sie am 31. Dezember 1788 nach der Abfahrt von Saint Paul de la Réunion während eines Hurrikans mit der gesamten Besatzung und Ladung vollständig verschwand. Quelle: Ancre
Na, da bin ich aber mal sehr gespannt. Was den Plan angeht, habe ich wohl (hoffentlich) schon genug dazu geschrieben. Je nach angestrebter Detaillierung ist beim Bau eines solchen Modells der Maßstab 1:48 schon herausfordernd, aber in 1:72... uiuiui. Aber Giampierro Ricci hat es auch in 1:100 hinbekommen, warum also nicht 1:72?
Gutes Gelingen!
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Andreas Die Idee mit dem Schleifer finde ich super. Habe zwar einen leistungsstarken Fingerschleifer, ,aber der kann nur vertikal. Mit Deiner Idee lässt sich einfach ein Winkel einstellen. Wie ist Deine Erfahrung mit dem Schleifteil. Ich habe das Problem dass mir beim Freihandschleifen immer wieder der Schleifzylinder um die Ohren fliegt Norbert
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Vielen Dank Willi und Norbert für eure Kommentare zu meinem Vorhaben. Ich bin auch sehr gespannt wie ich mich anstelle, aber ich habe ja hier genug erfahrene Schiffbauer fürn Austausch
Zu dem Schleifer kann ich nicht viel sagen. Den Proxxon Dremel find ich super und die Aufsätze werden bei meinem mit nem Kreuzschraubendreher durch den Gummi innen festgemacht und habe bisher keine negativen Erfahrungen festgestellt. Bei mir fliegt da nichts
Rückt mal etwas zusammen und Macht den kleinen noch etwas Platz. ;-) Viel Spaß und Erfolg bei Deinem neuen Projekt
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Hier zu sehen die Bodenwrangen, wo die Spanten aufliegen. Bin ich richtig in der Annahme, dass die 2 Erhebungen wo der hintere Spant und der Freiraum liegt noch um je knapp 1mm verkleinert werden müssen? Dann müsste die Nut in dem hinteren Doppelspannt ja schmäler sein, was sie lt. Spantenzeichnung aber nicht ist. Oder ist die gesamte Bodenwrange schmäler als die Kielbreite?
So wie ich es entnommen habe hat Willi diese Bodenwrangen in Kielbreite gelassen.
Die nächste Frage wäre:
Der Kiel ist am Bug und Achtern schmäler. Dies zieht sich locker bis je zum siebten Spant zur Mitte. Somit versteh ich es so, dass das Totholz auch verjüngt wird. Oder ist das Totholz noch schmäler als der Kiel?
Servus, das Totholz muss schmäler als der Kiel sein, weil die Planken darüber gelegt werden. Vom Totholz sieht man nach dem anbringen der Aussenhaut nur noch im Schiff den oberen Teil
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Danke Robert schonmal für die Infos. Dann ist auf dem letzten Bild die untere Leiste mit den Spantenzahlen nicht der Kiel, sondern die sich verjüngende Stärke vom Totholz. Denn ne andere Stärke ist von diesen nicht ersichtlich.
Planken kommen bei mir nicht drauf, trotzdem würd ich's schon gern so bauen wie es sich normal gehört....
Wobei ich im Plan gerade seh, dass das Kielschwein sich nicht verjüngt und sich nicht der Stärke vom Totholz anpasst. Dann sollte quasi das Totholz und auch die Bodenwrangen schmäler sein als der Kiel?!
Hallo Andreas Ich bin ein bisschen verwirrt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir bei den von Dir verwendeten Begriffen dasselbe meinen. Die Leiste mit den Aussparungen für die Aufnahme der Doppelspanten ist der Gegenkiel. Bodenwrangen sind die untersten Teile der Spanten mit ihrer Aussparung für den Gegenkiel. Totholz ist eine Art Erhöhung des Kiels an den beiden Schiffsenden.
Die Oberkante des Kiels und die Unterkante des Gegenkiels sind angefast und bilden die Sponung.
An den Schiffsenden im Bereich der Tothölzer weicht der obere Rand der Sponung nach oben zurück, bzw ist irgendwann gar nicht mehr vorhanden. An ihre Stelle treten dann die Tothölzer. Diese sind grob um die doppelte Plankenstärke schmaler als der Kiel und der Gegenkiel.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Danke Willi. Somit ist der Gegenkiel wo die Spanten aufsitzen auch schmäler als der Kiel oder gleich breit und verjüngt sich mit dem Kiel richtung Bug und Heck?
Ich versteh im Endeffekt nicht die beiden blau eingezeichneten Kanten. Sind die äußeren Kanten dann der Kiel darunter?