Hallo! irgendwie sieht die Heckform zu steif aus. Nach dem Plan müsste der oberere Plankengang stärker gebogen sein. So spitz zulaufend ist ungewöhnlich.
Da habe ich nicht aufgepasst, Siegfried. @Semper talis
Das linke Fahrzeug ist eine Pinky aus Maine - um 1780. Hier läuft das Heck spitz zu und das Ruder ist ebenfalls eingeschlossen. Pinkies waren die Vorläufer der Gloucester Schoner. Bei dem Wrack hätte es runder sein müssen. Die Schwierigkeit hier war, dass das obere Barkholz und das darüber gesetze Schanzkleid ab dem Poller keine Verbindung mehr mit dem Rumpf darunter haben. Ich war froh, dass ich die Teile rechts und links zusammenführen konnte und dass es gepasst hat. Ändern kann ich es nicht mehr.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Mal sehen. Wenn sich mein Filius irgendwann von einem seiner ganz, ganz einfachen Modelle trennen möchte könnten wir das dann ja auf große Fahrt schicken. Von meinen Aufwändigen kommt natürlich keines in Frage. Höchstens im heimischen Teich.
Horrido! Matthias Zuletzt fertiggestellt: Great Eastern
Ich bin mal wieder so weit und verstehs nicht. Eine Woche wird mich dieses Modell noch beschäftigen. Kommt darauf an, wie schnell die Besatzung anheuert und wie die Segelmacherin so Zeit hat.
Vom Original war ja nur die Rumpfschale erhalten geblieben. Strandräuber hatten das Deck, die Luken und die Rundhölzer entfernt. Es ist daher nicht gesichert, wie das Schiff wirklich aussah. Bei dem Rigg habe ich mich an die Vorgaben von H. Menzel gehalten. Ob jedoch dieses Boot bereits den "Standard" - die Eisenkette, die den Sprietbaum trug - hatte, ist ungesichert. Das Modell im Husumer Museum scheint ein Tau dafür zu verwenden. Im Gegensatz zum jüngeren Bojer habe ich wenig Farbe eingesetzt. Ich denke, dass es ein "boot van de arme sloebers" war. Immerhin aber ernährte es zwei Familien, die des Schiffsführers und die vom Knecht. Wer genau guckt, kann den Rauchabzug ganz vorn sehen. Und wer noch genauer guckt, wundert sich sicher über die Umrandung vom Schiffsständer. Da habe ich aus verschiedenen Resten was in der Lockdownphase zurechtgefriemelt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Segel wurden zugeschnitten, gefalzt, gereiht und gefärbt. Beim anschließenden Auswaschen ging viel von der braunen Tönung weg. Mit farbigen Segeln habe ich wenig Freude. Anschließend wurden sie genäht, wie immer schnell und zuverlässig. Das Liektau ist drum, nun müssen noch einige Kleinteile dran.
Vergrößert steht es richtig rum. War wieder dieser Miriquel.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Für meinen Geschmack ist das Segel genau richtig, Jörg. Ein 100%ige Farbdurchsatz ist nicht realistisch und würde auch etwas steril zum Boot wirken. Segel wurden doch in der Zeit nicht in einem Bad imprägniert sondern mit Quasten bearbeitet; da kommt es ganz von selbst zu Schattierungen und Abweichungen.
Das mit den Schattierungen und Unregelmäßigkeiten ist schon OK, aber das Violette gefällt mir gar nicht. Das Problem hatte ich auch schon, da tendierte es aber mehr ins Rosa-Rötliche. Aber wie Du schon gesagt hast @Gebbi Es hängt eigentlich immer von der Zusammensetzung des Stoffes ab wie das Färbeergebnis am Ende ausfällt.
Horrido! Matthias Zuletzt fertiggestellt: Great Eastern
Schön, dass Du den Artikel gefunden hast. H. J. Kühn - er hat über das "Zuckerschiff" geschrieben - hat herausgefunden, dass zwischen 1600 und 1900 fast 700 Schiffe an der nordfriesischen Küste scheiterten. Das war eine willkommene Einnahmequelle für gewisse Bewohner. Gemäß der Strandordnung von 1667 erhielt der Strandvogt ein Drittel des Bergungsgutes, zwei Drittel gingen an den Gottorfer Herzog. Wenn innerhalb einer kurzen Frist der Eigentümer seinen Besitzanspruch nachweisen konnte, stand ihm ein Drittel zu. Von 583 an der ostfriesischen Küste gebauten Kuffen, deren Daten erhalten geblieben sind, gingen 549 durch Haverie oder schwere Beschädigung verloren, 30 davon bereits im ersten Jahr. Diese Wracks sind eine Zeitkapsel und können Aufschluss über die Bautechnik, den Lebensalltag oder die Fracht geben.
Gruß Jörg
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