Wie im Resümee meines „Catalina“-Bauberichts angekündigt, will ich mich im Rahmen des (bei mir eher pseudo-) historischen Modellsegelschiffbaus, einem weiteren Einsteiger-Fertigrumpfmodell widmen, nun der „Mayflower“ eines ehedem alteingesessenen Modellbau-Herstellers, der Fa. Graupner. Den Namen gibt es noch, aber der ist in asiatischer Hand und der Werdegang der letzten 20 Jahre schwierig (das kann man alles bei Wiki nachlesen). Das Modell mit 600 mm Länge und 122 mm Breite wurde von 1967 bis 1989 verkauft. Die Anleitung ist dementsprechend auf 1967 datiert und die technische Basis stammt ebenfalls aus den 1960igern. Lasergeschnittene Teile sucht man hier vergeblich. Was mich lockte, war der Begriff „Schnellbaukasten“ und eben der Fertigrumpf – und daß man diese Bausätze im einschlägigen Versteigerungsportal vergleichbar günstig kaufen kann. Ich bildete mir ein, daß das ein schneller Einstieg und Aufbau werden könnte, so ein paar Wochen und alles ist fertig. Bis ich den Baukasten erhielt. Schnellbaukasten! 1-2 Jahre dürfte der auch in Anspruch nehmen. Zwar war die „Mayflower“, gemäß der Anleitung, schon in den 1960igern das meistgebaute Modell und auch hier im Portal gibt es schon einige Bauberichte zu jenem. Aber zu genau dieser Version gibt es nur einige Betrachtungen von „Model Mariner“ und so will ich hier mich noch einmal an einem Baubericht versuchen. Allerdings werde ich mich relativ kurz fassen und auch nicht jeden Schritt erläutern. Die von mir angewandten Arbeitstechniken sind die üblichen und wurden bei der "Catalina" beschrieben. Nur das Ausschachteln ist ausführlicher gehalten, weil ich dies für ein anderes Portal vor längerer Zeit erstellt hatte.
Fortsetzung folgt!
Viele Grüße Gunnar
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Der Bausatz, den ich erwerben konnte, war noch weitgehend unangetastet. Allerdings fehlt der Balsaholzrumpf des Beiboots, den werde ich also selber schnitzen. Schön ist, daß auch die beiden Beschlagsätze vollständig in der Packung lagen. Diese mußten damals separat gekauft werden.
Zum Inhalt: neben dem schon erwähnten, sehr schön ausgeführten Fertigrumpf aus Balsaholz finden sich diverse, mit den Einzelteilen bedruckte Sperrholzplatten. Diese sind teilweise vorab eingeritzt, was als Führung für die Laubsäge dienen soll. Andere müssen komplett herausgesägt werden. Wir ziehen Zwischenbilanz: der Fertigrumpf spart Zeit. Gemäß Anleitung muß er nur etwas geschliffen, gefüllert bzw. grundiert und später lackiert werden. Das dürfte schneller gehen, als Spanten zu kleben, zu „straken“ und einfach oder doppelt zu beplanken, womöglich noch Kupferplättchen aufzubringen. Auch die Deckbeplankung besteht aus wenigen, großen Teilen, was die Montage vereinfacht und beschleunigt. Dafür dürfte das Laubsägen einige Zeit beanspruchen. Und wie schon angekündigt will ich den Rumpf einfach beplanken, schon aus Übungszwecken. Nußbaumleisten habe ich bereits besorgt. Was findet sich noch: diverse Profilhölzer (z.B. für die Masten), verschiedene Garne für die Takelage, eine relativ ausführliche Anleitung mit einer sehr detaillierten Stückliste und zwei große 1:1 Pläne. Davon zeigt einer eine sogar farbige Takelage-Anleitung. Und das war es dann auch schon mit „schnell“. Sicherlich ist dieser „Mayflower“-Bausatz ein gutes Einstiegsmodell. Es gibt aktuell von diesem Vorbild auch Modelle andere Hersteller, dann noch aufwendiger (und nicht in 1:64). Laut Beschreibung war die „Mayflower“ schon 1967 das am meisten in unterschiedlichen Ausführungen angebotene Modell. Aber schnell wird da gar nichts gehen, nur etwas schneller, als bei Spantenmodellen. Am meisten Zeit dürfte nämlich die Takelage verschlingen, und die wird auch bei diesem Modell nicht einfacher als bei anderen. D.h., 1-2 Jahre Bauzeit werden wohl auch für diesen Bausatz anzusetzen sein. Wie bei allem ist da auch die Art der eigenen Ausführung maßgeblich – man kann mehr oder weniger Details hinzufügen und sich vermutlich auch 10 Jahre mit einem solchen Modell beschäftigen. Was ich nicht vergessen möchte: im Bausatz finden sich auch noch schön auf Leinenstoff gedruckte Segel.
Fortsetzung folgt!
Viele Grüße Gunnar
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Bekanntlich lernt man am besten durch selbstgemachte Fehler. Insofern bemühe ich mich, so viele Fehler wie möglich zu machen. D.h., bemühen muß ich mich dafür gar nicht, das geht quasi von alleine.
Vorder- und Achtersteven wurden säuberlich mit der Laubsäge aus dem Sperrholz (die Schichtung will ich durch Einfärben verstecken) herausgetrennt und die Distanzhölzchen für das Hauptdeck (welches natürlich keine Querkrümmung aufweisen wird) abgelängt und gestrakt. Nachfolgend habe ich Deck und die Steventeile an den Balsarumpf geleimt.
So weit so gemäß der Anleitung. Nur das ich ja den Rumpf, abweichend von der Anleitung, beplanken möchte. Und natürlich wäre es wesentlich besser gewesen, Deck und Steven erst nach der Beplankung anzukleben. Es müssen ja die Stückpforten wieder frei gemacht und die Beplankung an den Steven angeglichen werden. Auch die 8 (von 10) Bordkanonen auf dem Unterdeck lassen sich erheblich einfacher ohne das Deck montieren.
Nun, das Deck kam mir während der Montage der ersten Planken teilweise im wahrsten Sinne des Wortes entgegen und auch die restlichen Klebestellen ließen sich beschädigungsfrei lösen. Das war hier hilfreich, läßt aber Zweifel an der Haftfestigkeit des eingesetzten Holzleims, ein bekanntes Markenfabrikat in der 5-Minuten-Abbindezeitversion, aufkommen.
Fortsetzung folgt!
Viele Grüße Gunnar
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Und der Inhalt der Schachtel ist auch recht übersichtlich: Balsa, zwei Stücke Jute, ein wenig Garn und oben auf dem angefangenen Modell noch etwas Holzbeize
Hallo Andreas, ach ja, an diese Böötchen kann ich mich auch noch erinnern, also nicht an diese selbst, aber die Abbildungen in den Katalogen. Als Kind schmökerte man ja in jenen der Spielzeuggeschäfte am liebsten...
Viele Grüße Gunnar
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