Das Mallengerüst wurde auf dem Hellingbrett aufgestellt. Probleme bereiten mir die Mallen 7 und acht. Sieben musste ich auffüttern, bei 8 werde ich Material abtragen müssen. Da habe ich was verwechselt. Die Mallen sind oben mit Abstandshaltern fixiert. Morgen werde ich den Kiel und den Achtersteven setzen, den Bereich vor Malle 1 mit Massivholz auffüttern und mehrere Stringer einnuten. Die Heckplatte wird an 4 Stringern aufgehängt. Dann kann am Freitag gestrakt werden. Hansi ist auch wieder an Bord. Es wird ein kleines Schiff.
IMG_4393.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Habt ihr schon mal so einen Rumpf gesehen? Ich auch nicht und ich habe gar viele gebaut. Diese kleinen cotre aus Camaret hatten einen extremen Kielfall. Dadurch waren sie außerordentlich kurstreu. Das Spiegelheck war sehr schräg gesetzt und bildete die Fortsetzung des Achterstevens. Das Ruder war direkt daran befestigt. Ein simples Bootsheck halt. Die Schiffe waren relativ breit und waren sicher eine stabile Arbeitsplattform. Sie wurden um 1900 zum Sardinen- oder zum Langustenfang eingesetzt. Als Sardinenfänger waren sie nur das Transportschiff, der eigentliche Fang wurde mit einem offenen Ruderboot ausgeführt. 2 Männer blieben auf dem Kutter zurück, die 5 anderen benutzten das Ruderboot. 2 saßen an den Riemen, 2 beschäftigten sich mit dem Netz, der Patron spürte den Schwarm auf, verteilte Köder und gab die Anweisungen. Als Langustenfänger verfügten sie über eine Bünn, zumindest über einen größeren Wasserbehälter. Gefischt wurde mit Stellnetzen und bei Nacht. Acetylenleuchten wurden dafür nicht eingesetzt. Langusten wurden nicht in Reusen gefangen, diese setze man bei Hummern ein.
Zum Bau des Modells: Die oberen vier Balsaholzbrettchenreihen habe ich parallel zum Dollbord gesetzt. Da die Krümmung zunahm, habe ich die Leisten anschließend parallel zum Kiel verlegt, so folgen sie dem Schwung des Rumpfes. Der Übergang im Bereich der Kimm musste wieder mit Passstücken geschlossen werden. Die noch offene Fläche wird keine Schwierigkeiten machen und lässt sich leicht beplanken. Der vorliegende Plan ist wahrscheinlich schon mehrmals hochkopiert worden, die Mallen passten nicht gut und mussten an einigen Stellen aufgefüttert werden. Das wird aber später keiner mehr sehen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Wunderbar, Peter! Das Wasser, das durch die Speigatten abläuft. Ein wirklich schönes Modell!
Am 4. habe ich angefangen, heute am 6. ist die Rumpfbeplankung angebracht. Sonst brauche ich dafür 3 Tage. Ging diesmal schneller, es ist auch nur ein kleines Boot. Auch die Verriegelung für die AKF ist da und das Unterwasserteil wurde mit Epoxi gestrichen. Erstmals in diesem Jahr auf der Terrasse und nicht in der Werkstatt. Die Wasserlinie ist angezeichnet. Der obere Teil wird jetzt mit einer "schönen" Beplankung versehen.
In Camaret waren um 1932 rund 280 cotre langoustier registriert. An Bord jedes Schiffes waren 7 Mann. Oft nahm man die Söhne mit, sobald sie 14 waren. So dürfte jedes Fahrzeug 4 - 6 Familien ernährt haben. Die Schiffe waren also wichtig für die Region und eine schlechte Saison führte zu Hunger und Not.
IMG_4401.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ungläubiger Thomas, da bin ich im Baubericht gerade mal bei Beitrag No. 5, also in der Warmlaufphase. Und du spekulierst schon über Zukunftskonstrukte gedanklicher Natur, die wo meinen Kernkompetenzen entsprechen.. Ist einfach zu früh. Aber ja, es wird weitergeplant und gebaut werden, wenn die Zeit reif ist. Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
In der Türkei werden auch heute noch viele Holzschiffe gebaut. Bei Antalya und Marmaris sind es die Gulets (Zweimaster für die "Blaue Reise"), bei Inebolu am Schwarzen Meer sind es kleine Fischerboote und Freizeityachten. Hier entsteht so eine schicke Motoryacht (Bild 1). Charakteristisch für diese Boote im Schwarzen Meer ist der breite, überfallende Bugabschluss. Dieses Meer hat kurze, aber hohe Wellen. Wenn der Rumpf fertig ist, wird er mit Glasfasermatten und Polyesterharz laminiert, nachgespachtelt und sieht dann noch viel schicker aus. (Bild 2) Der Eigner hat dann erst mal einige Jahre Ruh, braucht nicht zu streichen. Alles sieht gut aus, aber Wasser findet seinen Weg... .Also, ich mache das auf die gleiche Weise. Glasseide drauf und mit Epoxi tränken (Bild 3). Meine Rümpfe sind immer dicht und Torf gibt es auch nicht. Die AKF ist angesetzt und das Ganze sieht etwas unglücklich aus. Mich stört es nicht, ist ja unter Wasser, wo es keiner sieht. Natürlich weiß ich nicht, wo ich noch Ballast innen nachlegen muss, ob vor oder hinter der Befestigung. Das wird sich bei der Wasserprobe zeigen. Es ist natürlich schön, dass der Matthias aus dem Gurkenland sich in diesen Thread eingelesen hat. Er kann euch erklären, was diese kryptischen Zeichen dorten bedeuten. @victory78 Immerhin habe ich es ihm mal erklärt, kleinschrittig.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Was lernen wir daraus? Nicht weggehen, kein Däumchendrehen, volle Konzentration. Dann gehört man zu den Illuminati/Beleuchteten.
Für die Illuminati der tägliche Leistungsnachweis: Das Oberwasserteil wurde beplankt, geschliffen, gekittet, die Zierleisten gesetzt und mit Epoxi wurde der ganze Rumpf versiegelt. IMG_4405.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Punktlandung! In Beitrag #8 wurde ja die angesetzte AKF schon einmal gezeigt. Durch den schrägen Kielverlauf steht sie ebenfalls recht schräg. Aber der Kutter liegt genau auf Linie und braucht wohl keinen Innenballast. Ich baue erst mal weiter, später kann ich durch die Ladeluke noch Blei nachlegen. Ohne Innenballast wäre natürlich super. Je leichter, desdo flinker. Die Außenhaut wurde mit Nassschleifpapier plan geschliffen. Im Inneren wurden die Mallen entfernt und der Innenbereich mit Polyesterharz wasserfest gestrichen. Eine Reihe von laminierten Decksbalken wurde gesetzt, wobei Abstandshalter verwendet wurden. Der Schiffsständer wurde gefertigt. Morgen werden Ruder- und Segelverstellservo gesetzt und das "falsche" Deck aus 3 mm starken Pappelsperrholzstücken eingebracht.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das Ruder ist jetzt auch dran und angeschlossen. In der Vergrößerung kann man die Schubstange erblicken. Das "Fenster" ist wichtig. Hier führt die Pinne in den Innenbereich.
Das "falsche" Deck wurde eingezogen. Es besteht aus gar vielen Sperrholzplättchen. Es sind Öffnungen gelassen worden für den vorderen Niedergang, den Mast, die Ladeluke, den hinteren Niedergang. Die halbmondförmige Öffnung hat auch einen Sinn. Da der Achtersteven so schräg ist, musste ich den Ruderservo auch schräg setzen und nun reicht der Hebel bei maximalem Einschlag nach Backbord bis fast nach außen. Aber nur fast, die Decksplanken werden das abdecken. Auch der Segelservo wurde eingebaut, er wirkt vor dem Mast. Die Anlenkseile haben ihre Umlenkung und sind vor Ort. Das Deck wurde mehrmals gekittet und ist jetzt fast ok. Morgen dann wird mit der Decksbeplankung begonnen. Entsprechende Linien wurden angezeichnet.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das Deck ist nun auch verlegt. Es wurde anschließend geschliffen, gebeizt und mit Epoxi eingelassen. Der Decksbalken in der Ladeluke wird noch entfernt. Jetzt brauche ich ihn noch zur Stabilisierung. Unter der vorderen Luke sieht man den Servo für die Segelverstellung. Zwischendurch war ich am Teich mit einem Kollegen. Dem hatte ich ja die "Bluenose II" renoviert. Er hat auch eine einfache Funke erworben. Das Binding von Empfänger und Sender erfolgte schon beim Hersteller. Das Schiff ist dicht, die Elektronik stimmt und es hält sich gut bei Starkwind. Diese 2 Stunden am Teich sind Labsal fürs Gemüt. Die Fahrbilder zeigen den Schoner mit der Replik von Opas Boot und mit der Wash Smack. Mit der langen AKF bleibt diese auch bei heftigem Wind schön aufrecht.
Das Deck wurde mit einer Klinge abgezogen. Das Leibholz wurde gesetzt und die Bordwandstützen wurden angebracht. Der Vordersteven wurde verlängert, ebenso der Ruderbaum. Das Deck wurde erneut gebeizt und mit Epoxi eingelassen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!