Mittlerweile ist ja eine ganze kleine Flotille entstanden :-)
Neben den Jungs beim Ankerlichten kam die Launch voll Fässer hinzu, die von der Pinasse gezogen wird, die voll geruderte Launch die sich mit dem Schwertransport ein Ruderrennen gönnt, die Launch mit allen gestauter Ausrüstung und natürlich die Launch unter Segeln.
Hier nochmals der Vergleich ...
... der einbänkig geruderten Pinasse mit den immer auf der Gegenseite sitzenden Ruderern ...
... und der doppelbänkig geruderten 32 Fuß Launch.
Und ich propagiere ja immer, Resinteile nicht kalt zu biegen. Nach dem Bemalen bekamen die Riemen eine ziemliche Krümmung im Schaft. Deshalb hab ich die Teile kurz in heißes Wasser getaucht.
Man konnte richtig zuschauen, wie sich die Teile im Wasser innerhalb von 2-3 Sekunden von selbst wieder gerade richteten. Wie Memorymetalle, echt stark :-)
Oben die gebogenene und unten die heiß gemachten wieder ergradeten Teile. Das die ganz linke Seite noch einen Bogen hat ist kein Fehler sondern das sind die gebogenen Ruderblätter der mittelgroßen Boote.
Beim Suchen nach Booten auf zwei kleine Details der Invincible 1827 gestoßen: Ankerklüsenklappen mit Reeps und Wuhlingabdeckung aus Tuch. Ist das evtl. für dich relevant?
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Stimmt, Jachten haben den Anker meist vorne :-) Deswegen in meinem Fall genau umgekehrt.
Aber danke für die Bestätigung. Zum Kurzstagholen des Taus benötigt das Spill denke ich keine Hebelverstärkung, alle Mann nach hinten, dann mittels Flaschenzug im Bug festmachen und nachspannen und alle Mann wieder nach vorne und Aufschaukeln.
Parallel ging es auch an den Booten weiter, im Speziellen an der 32 Fuß Launch.
Das schöne am Druck ist ja, man kann einfach wiederholen, so lagen dann mal plötzlich 4 Rümpfe vor mir. Was soll ich denn damit nun wieder tun.?!?
Die kleine teuflische Stimme in mir kam dann sofort: Bau sie! Bau Sie!
Nun ja, so wurde halt gebaut.
Hier die 4 Schritte des Inneren: Schwarz grundieren gegen Blitzer, Dunkelbraun für den Innenrumpf, dünne schwarze Tusche für Tiefe und Gebrauch, und weißer Drybrush um die Strukturen wieder etwas hervorzuholen.
Die Innenteile hingegen hatte ich mit einem helleren Braunton bemalt, geinkt und gebrushed, so sollten diese eine kleine Hervorhebung erfahren. Auch als anderes Holz hätte man es deuten können.
Aber als ich es dann so angeschaut habe ...
... und mit der ersten Launch vorne im komplett helleren Ton verglichen habe ...
... sah mir das dann doch zu sehr nach gewolltem Spielzeug aus, und das dafi musste tun was das dafi das was es am besten kann – Abriß! – und alles flog wieder raus ...
... und die Böötchen wurden innen heller gepönt. Passt jetzt wieder viel besser :-)
Hier ein Bildchen mit Passprobe der Fässer, in der Mitte die Ruderversion, und die dritte noch ohne Duchten, bei der man die neuen Duchtenweger und die jetzt quadratischen Rojestützen sehen kann. Damit ich die Duchten nicht immer durcheinander bringen kann, habe ich ihnen auf der Unterseite Markierungen verpasst. Den Rojestützen übrigens auch.
Einen der Bootsrümpfe habe ich für das Ankerlosbrechen vorgesehen. Dazu ist ja der Davit im Heck und das Bratspill vorgesehen. Auf die Schnelle 4 Mann eingesetzt als Platzhalter für die restliche Mannschaft, zwei am Spill, einer der das Bojenkabel klariert und einer der am Heck nach dem rechten schaut.
Und dann ging sie natürlich wieder los, diese endlose Fragerei ...
1 - Zu diesem Ensemble gehört doch sicher noch ein kleineres "Rangierboot", da die Launch in dieser Verwendung ja keine Möglichkeiten zum eigenen Vorwärtskommen hat.
2 - Auf dem Bild von Bray mit den Spaniern wird kein Spill sondern ein Flaschenzug eingesetzt. Macht dies auch hier zum Sichern des Taus Sinn? Wenn ja, auf der kurzen Strecke zwischen Spill und Bug? Oder mittels Umlenkrolle im Bug wieder heckwärts, wodurch eine längere Strecke für die Talje möglich wäre.
3 - Auch habe ich auf größeren Schiffen mit Bratspill gesehen, dass die Hebel des Bratspills mit Flaschenzügen unterstützt wurden. Wäre hier Richtung Bug. Macht das in diesem Fall Sinn?
4 - Bleiben Boje und geborgenes Tau überhaupt im Boot oder werden diese über den Bug wieder ausgespuckt.
5 - Was bringt die Kraft auf, um den Anker loszubrechen? Der Zug über das Spill? Oder alle Mann hinten und das Heck tief hinabziehen, das Bojentau straff belegen und alle Mann in den Bug und über eine Aufschaukelbewegung die Länge des Bootes als Hebel ausnutzen? Hierbei diese Überlegung natürlich für die großen Anker, bei kleinen ist das wahrscheinlich unklomplizierter, wie auf dieser Zeichnung von 1807.
Zitat von bela im Beitrag #127Diese Bemerkung, bei allem Respekt mein lieber eugen.t, wäre nun wirklich nicht notwendig gewesen.
Natürlich nicht, auch wenn ich verstehe, dass Eugen durch die ursprüngliche Bemerkung - die auch nicht notwendig gewesen wäre - immer noch etwas verletzt fühlen könnte.
Aber ich hoffe, dass mit diesen Bemerkung dieser Seitenstrang im Faden beendet werden kann, ich mich freue, dass Eugen trotzdem an der Diskussion weiter teilnimmt und würde mich ganz besonders freuen, wenn wir 4 uns mal persönlich sehen ein Bierchen oder anderes miteinander trinken könnten und nach vorne schauen :-)
Lieber Gruß an euch, Daniel
PS: Falls doch noch was aussortiert wreden muss, wendet euch gerne mit PN an mich und ich kann versuchen die Fäden wieder zusammen zu sortieren.
Bei deinem eingeclipten Bild sieht man auch einen Unterschied in der Aufhängung des Topnantenblocks: Bei dir ist dieser mit Haken an einem Augbolzen unter dem Eselshaupt festgemacht, bei der Vic und bei Günter ist es ein zweiadriger Doppelreep, das auf der Unterseite mittels Loop gesichert war. Dieses würde wahrscheinlich durch die Zugkraft des Segels nach vorne runterrutschen.
Auf deinem Bild sieht man auch, dass das Rack die Rah zurück nach hinten zum Mast zieht. Wie ist dies bei den zeitgenössischen Modellen? Ist dort die Rah auch pääp am Mast oder hängt sie senkrecht unter dem Bolster am Knickpunkt des Hangers an der Quersaling?
Das fiel mir auch bei meiner Vic auch auf. Zurückgezogen lässt sich die Rah um max 1°-2° anbrassen. Mehr nicht. Senkrecht hängend sieht das besser aus. Erleichtert auch die Chose mit den Toppnanten. Hatte diese Erkenntnis als ich versuchte meine Gute in die Kiste zu bekommen. Die Transportkiste wohlgemerkt. Und diese Erkenntnis ereilte mich natürlich am Vorabend der Anreise nach Evian ...
PS: Wir haben/hatten doch mindestens 2 bis 3 Modellbauer hier, die Traditionsseglererfahrung hatten. Wer war das nochmals? Können die uns Erhellung bringen?
Könnte bestimmt auch ein Grund sein. Aber bei den Dimensionen des Eselhauptes ist ja schon das Eigengewicht ein ganz ordentliches. Und die Stütze ist so schwach dimensioniert, dass ich hier keine dynamische Belastung vermute.
Ein weiterer Grund kann sein, dass bei der "klassischen" Position der Blöcke zwischen den Stengen das Toppreep nicht über die Vorderkante abrutschen kann wie in Günters Gegenentwurf.
Ich denke ein weiterer Hinweis ist, dass in dieser Darstellung des ruhenden Schiffs die Rah nach unten hängt und nicht vom Wind nach vorne gedrückt bzw. gezogen wird. Durch Lockerung des Racks im angebrassten Zustand wird hier ja nochmals Luft gegeben. Somit sollte sowieso maximal eine Seite anliegen.
Irgendwo hatte ich es einmal so verstanden, dass die Rahen ja vom Gewicht im Hanger hingen und die Toppnanten nur dem Austarieren dienten, passend zum französischen Namen "Balancine". Wie dichtgeholt wurden die Toppnanten dann eigentlich gefahren? Wurde die Austarierung nicht auch durch Schot und anderes des darüber liegenden Segels miterledigt?
- War die Farbe im Tuch ist dieses Muster im Prinzip nicht zu umgehen.
- Wurde das Tuch danach (einseitig) bemalt, würde die Problematik nicht entstehen.
Dann noch die Frage, wie weit war überhaupt diese Überlappung. War die in deinem MAßstab überhaupt präsent? Oder so minimal, dass sie unterschlagen werden kann?
... dass die Differenzen in meinem Maßstab nur noch Nuancen betragen, deshalb ging es hier weiter.
Hier die 3 Größen fürs Modell: Leaguer, Puncheon, Hogshead und ein Pulverfass. Dreiteilig, da ich die Supports wie üblich nicht im Sichtbereich haben will.
Familienbild mit Avatar.
Und nach Grundierung und Tusche kam die Herausforderung: Die Reifen schwärzen.
Rechts hinten mit dem Pinsel. An einem guten Tag bekomme ich einige Ringe hin aber dann ist Sense. Okay, das war jetzt kein besonders guter Tag. Deshalb hinten links mit einem Filzstift versucht, war besser, aber immer noch ungleichgmäßig und vor allem ein unangenehmer metallisch-rötlicher Glanz.
Und davor ein ganz anderer Ansatz, denn ich hab mich erinnert, dass die Drucke ja aus schwarzem Resin sind. Flugs ausprobiert, ob das Freischleifen der Ringe funktioniert, und siehe da, ...
... das geht hervorragend!
Das Pulverfass bekam noch seine Kupferreifen und hellen Weidenringe und gesellte sich zu den anderen. Da sind wir dann ganz nah an dem, was ich haben wollte :-)
Ich hatte tatsächlich endlich die Zeit gefunden, die Kleinigkeiten an der Küche fertig zu machen. So langsam wurde es wie ich wollte :-)
Anbei zwei farbliche Versionen, einmal klassischer roter Ziegelboden, einmal die typische südenglische gelb-beige Auslegeware.
Und hier in den Detailschüssen sieht man auch die Warmhalteschalen, die an den Umlauf des Herdes gehängt werden konnten.
Zum Ofen gehört natürlich auch der Küchenbereich. Ich hab mich hier für das Flechtwerk entschieden, dass am zeitgenössischen Modell der Prinzess Royal und anderen zu sehen ist.
Das ganze ist ein süßer kleiner Bausatz aus 22 Teilen geworden. Die Antriebskette ist gedrillter Kupferfaden und der Umlauf aus gebogenem Draht, für den es eine Schablone gibt.
Hier noch ein paar Details:
Die Bodenplatte mit Fangschale und Röhre für die Frischluftzufuhr vom darunter liegenden Deck ...
... der Herdkorpus ...
... die Halter für die Drehspieße ...
... der Destillator mit seinen ganzen Anbauteilen ...
... und die Hutze, fehlt nur noch die runde Abdeckplatte gegen Regen und Sturm.
Wie üblich wurde das Ensemble mit etwas verdünnter Tinte und weißem Drybrush bearbeitet, die Metallteile zusätzlich noch mit etwas Grafit.
XXXDAn
PS: Und es dauerte echt etwas, bis ich mich getraut hatte die Warmhalteschalen direkt komplett zu drucken. Aber alle Versuche, die Halter mittels Halterungen anzukleben waren nur einfach grausam im Resultat ...
Nachdem die Geometrie der Boote ja höchst komplex ixt, muss der Drucker halt in der höchsten Auflösung fahren, und das daueeeert ...
Daher habe ich die Zwischenzeit mal genutzt, um einige andere Dinge fertig zu stellen, bzw. fertig aufzuhübschen.
Zu den ganzen Betings auf dem Oberdeck haben sich ja mittlerweile die Betings des oberen Batteriedecks gesellt, die die ganzen Falle des Großmasts aufnehmen. Große starke Dinger mit schönen Rollen im Fuß.
Hier mit Schwengelpumpe, die dazwischen steht.
Zu bewundern sind die ja auch schon im offenen Herzen meiner Vic.
Dazu passend die Deckenstützen. Im Dutzend billiger. Auch hier ein bisschen Drybrush um die Form zu modulieren.
Dazu der kleine Bausatz der Ankerbeting und was man daraus machen kann.
Und bei bei der Gelegenheit möchte ich mich mal wieder outen: So sehr ich auch qualitativ hochwertiges Werkzeug mag und brauche, häufig schlägt einfach nichts die Basics!
- Ein Blatt Schleifpapier auf dem Tisch und es lassen sich beim Schleifen ange und gleichmäßige Züge fahren
- Mittels doppelseitigem Tape auf Holzstäbe aufgeklebtes Schleifpapier lässt über die Breite der Stäbe ganau auf das Werkteil zugeschnitte Schleiftools entstehen. Einige der hier gezeigten Stäbe haben genau die Breite der Pforten meiner Constitution.
- rechtwinklige Klötze erleichtern Schleifen im 90° Winkel.
Und wenn das Papier stumpf ist, kommt ein neues drauf.
Und hier schon mal das Ratespiel, was ich sonst noch vorbereitet habe :-)