@Rack @wefalck Hallo Robbi und Eberhard, wir lernen doch jeder von jedem! Es ist ein Geben und Nehmen! Aber ich freue mich natürlich über solche Kommentare, Danke dafür, und auch Danke an die anderen für die LIKES.
Fortsetzung: Fockrah - Toppnanten / Balancines Über die Art der Ausführung und Befestigung der Toppnanten der La Créole für die unteren Rahen berichtete ich bereits sehr ausführlich einige Beiträge vorher. Zu deren finalen Installation ergab sich daher nur noch die Frage, wie lange die Taljereeps der Toppnanten zu wählen sind, um die erforderlichen Manöver dieser Rahen ausführen zu können. Trotz intensiver Recherche konnte ich keine entscheidenden Hinweise dazu finden. Dementsprechend orientierte ich mich dazu an der Darstellung in der Monographie zur La Créole von Jean Boudriot. Toppnanten_Fockmast_LaCreole.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei den vor einiger Zeit bereits vorbereiteten Taljen musste ich nur noch die Tampen durch die Wirbelhaken ziehen und die Bändsel anbringen. DSC02313.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Taljen wurden anschließend mittels Augbolzen auf den Rüsten befestigt. Die über Umlenkblöcke geführten Taljereeps belegte ich innen am Schanzkleid, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. DSC02320.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Als nächstes folgt die Anbringung der Schot- und Halstaue für die Fockrah, welche ich noch als sogenannte Grelins (leichte Kabel: S-Schlag / links) herstellen muss. Ob ich sie nur als linksgeschlagene Trosse oder tatsächlich als Kabel herstelle, lasse ich noch offen. Bei einem Durchmesser von rd. 0,6 mm für das Modell wird das Tau als Kabel wohl zu steif werden, was ich bei ersten Versuchen feststellen konnte. Aber davon demnächst mehr …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #4892Bei einem Durchmesser von rd. 0,6 mm für das Modell wird das Tau als Kabel wohl zu steif werden
Wollte man diese Taue (gegen das Geitau) durchgeholt darstellen, spielte das wohl kaum eine Rolle. Sehr ansprechend, aber schwierig darzustellen wäre es, sie leicht durchhängend, also mit etwas Lose anzufertigen und dann wäre ein lehnigeres Tau wohl tatsächlich hilfreicher.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@Willi Hallo Willi, genau, da ich ohne Segel takle, werde ich die Schoten und die Halsen gegen die Geitaue durchholen. Insofern hast Du natürlich Recht, dass die Steifigkeit der Taue weniger eine Rolle spielt.
@Dubz Hallo Dirk, ich dürfte einer der Wenigen, wenn nicht sogar der Einzige hier im Forum sein, der seine Taue aus Seidengarn schlägt. Weiß allerdings nicht, wie Seide auf diese Prozedur reagiert.
Inwieweit man bei einem Modelltau bei einem Durchmesser mit rd. 0,6 mm überhaupt noch den Unterschied zwischen einem Kabel- und linken Trossenschlag erkennen kann, werde ich noch ausprobieren. Wichtig ist mir letztlich, dass man sieht, dass die Schoten und Halsen der Untersegel linksgeschlagen sind, und somit im Erscheinungsbild ein leichtes Kabel (Grelin) darstellen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
....kann mir vorstellen, dass man nach der Montage der Schoten und Halsen ( aus Seidengarn ) diese -durchhängend- mit einem fülligen Rotmarderpinsel gur durchnässt und sie trocknen lässt. Sie müssten dann ihre Form behalten. Es ist natürlich ratsam, das Durchhängen etwas prägnanter auszuführen als angedacht, da eine minimale Straffung durch das Einlaufen einsetzen wird.
Das Erhitzen von Kunstseidengarnen hat den Zweck diese zu Entspannen/Tempern und damit lehniger zu machen. Ob das bei Naturseide etwas bewirkt, müßte man ausprobieren. Seide kann man mit bis zu etwa 150°C bügeln, was ja auch eine Art Tempern darstellt. Man könnte sie bei dieser Temperatur einige Zeit in einen Backofen legen.
Ich bin mir nicht sicher, wie sich Seidengarn bzw ein geschlagenen Tau generell verhält, von Geweben weiß ich jedoch, dass diese sich, wenn sie feucht werden zusammenziehen und beim Trocknen wieder dehnen. Ich würde erwarten, dass es sich bei gedrehten Tau/ Garn ebenso verhält.
Das Schrumpfen bzw. Ausdehnen hängt auch davon ob, ob es Pflanzen- oder tierische Fasern sind. Geschlagenes Tauwerk aus quellbaren Fasern verhält sich gegen die Intuition: dadurch, daß die Faser vor allem quer zur verdrehten Achse quillt verkürzt sich das Tauwerk.
Zitat von archjofo im Beitrag #4895Wichtig ist mir letztlich, dass man sieht, dass die Schoten und Halsen der Untersegel linksgeschlagen sind
Auf beiden Seiten? Ein Freund und Segler hat versucht, mir zu erklären, dass gerade die Schoten eines Segelbootes auf der einen Seite links und der anderen Seite rechts geschlagen (wenn nicht geflochten) sind. Dies habe insbesondere an den Winschen einen geringeren Verschleiß zur Folge. Für mich ist das nicht nachvollziehbar und ob das tatsächlich so ist und wenn ja, ob das dann auch auf Schiffe der hier in Rede stehenden Zeit zutrifft, weiß ich nicht. Ich merke das nur an, um Dir die Möglichkeit zu geben, einmal Dein Augenmerk am Originalmodell darauf zu richten, falls nicht schon geschehen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
am Originalmodell sind die Schoten und Halsen nicht dargestellt.
Aufgrund meiner Recherchen komme ich zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die unteren Schoten und Halsen der La Créole definitiv auf beiden Seiten aus sog. Grelins - eine französische Bezeichnung für leichte Kabel (Dicke weniger als zwölf Zoll), also linksgeschlagen - bestanden. Bei Interesse nachzulesen auch in der französischen Primärliteratur „Manuel de gréement par F.-A. Costé, Paris1829“.
Taue, die vermehrt in Kontakt mit Seewasser kamen, wurden u. a. auch wegen der geringeren Wasseraufnahmefähigkeit als Kabel ausgeführt (Ankerkabel, Bojereeps, untere Schoten und Halsen). Insofern macht die Aussage von Deinem Seglerfreund nach meinem Verständnis keinen Sinn.
In diesem Zusammenhang darf ich auch nochmals an meine diesbezüglichen Ausführungen verweisen: LINK.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner